Blauer Silvaner – UNSER Wein!
Der Ursprung der Silvanerrebe bleibt weitestgehend unbekannt, auch wenn Weinhistoriker wie Dr. von Bassermann-Jordan und Dr. August Freiherr von Balo sie als Abkömmling wilder Reben der Donauauen einstufen würden.
Der Züchtungsforscher Dr. F. Regner (Klosterneuburg) konnte 1998 die 1659 aus Österreich nach Franken geholten Silvanerreben als Kreuzung aus Traminer und Oestreichisch Weiß identifizieren. Oesterreichisch Weiß wiederum ist mit der Rebsorte Heunisch verwandt, die wie der Traminer den Wildreben nahesteht.
Unklar bleibt aber, ob der Blaue Silvaner die Urform der Silvanerrebe ist und aus ihm die roten und grünen Silvaner entstanden sind (Albinoformen). Die Vermutung liegt aber nahe.
Verschiedene namhafte Weinautoren belegen, dass der Silvaner (auch Frentsch oder Fränkisch genannt) in Baden, Franken und der Pfalz seit 1345 weit verbreitet war. Damals noch in dem üblichen Mischsatz. In den alten Quellen wird dabei von rotem, blauem und grünem Silvaner (Fränkisch) berichtet. Laut Dr. von Bassermann-Jordan hat der Silvaner in den verschiedenen Weinbaugebieten geholfen, minderwertige Rebsorten zu verdrängen. Für Prof. Dr. Ernst Vogt (1951) machen „die gute Fruchtbarkeit und die relativ frühe Reife den Silvaner zu einer unserer wertvollsten Traubensorten“.
Die Einteilung der Silvanerrebe nach der Farbe ihrer Beeren in blauen, roten und grünen Silvaner findet man in mehreren Quellen. Dem blauen Silvaner wird dabei nachgesagt, dass er einen besseren und kräftigeren Wein ergebe und weniger zur Fäulnis neige, was besonders bei fetten Böden vorteilhaft ist.
Die Erhaltungszüchtung von Joh. Kaspar Steinmann
1964 beschloss unser Senior, Joh. Kaspar Steinmann, aus Sorge um die wertvolle Rebsorte Blauer Silvaner sich um deren Erhalt zu bemühen. In einer 1,3ha großen Anlage mit grünem Silvaner am Sommerhäuser Steinbach fand er EINEN Stock Blauen Silvaner, der deutlich positive Merkmale gegenüber den umgebenden grünen Silvanerstöcken zeigte.
1976 stellte er den Klon nach verschiedenen Prüfungen und der Leistungsselektion dem Bundessortenamt zur Registerprüfung zur Verfügung. Diese Prüfung wurde 1984 abgeschlossen und unser Blauer Silvaner ST25 als Ertragsrebsorte in die Sortenliste eingetragen. Als erster Erhaltungszüchter wurde Joh. Kaspar Steinmann registriert. Es folgten die Anträge auf Versuchsanbau und Klassifizierung (Voraussetzung zum freien Anbau) bei der Regierung von Unterfranken.
So haben wir in den 45 Jahren zwischen 1964 und 2009 einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt des Blauen Silvaners als Rebsorte geleistet. Die bereits im 17. und 19. Jahrhundert beschriebenen Qualitätsmerkmale sind in unserem Klon ST25 weitervererbt.
Die Weinaromen entwickeln sich entsprechend den festgestellten Qualitätsmerkmalen. In Verbindung mit der, je nach Ausbaurichtung möglichen rotgoldenen Farbe der Weine, haben diese für unser Weingut Schloss Sommerhausen einen beachtlichen Marktwert.
Durch diesen Erfolg angeregt, zeigt der Weinbau mit steigender Tendenz Interesse am Blauen Silvaner. Dies dürfte wohl der Grund dafür sein, dass sich inzwischen auch das Staatl. Weinbauinstitut Freiburg und die Staatl. Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg mit dieser Sorte befassen.
Wie geht es weiter?
Der Blaue Silvaner Klon St. 25 ist jetzt Eigentum der Rebschule Steinmann, die auch als Erhaltungszüchter eingetragen ist. In dieser Funktion führt sie die Leistungsselektion weiter, denn „Ohne entsprechende züchterische Bearbeitung wird ein Klon durch spontane Veränderungen, die in der Natur ständig wirksam sind, rasch seine gewünschte Homogenität verlieren. Klonenselektion und Schaffung bzw. Erhaltung von Klonen trägt darüber hinaus dazu bei, der Gen-Erosion entgegenzuwirken.( Dr. Hofäcker )“
Natürlich haben wir dieses kleine Wunder für Sie in Flaschen gefüllt. Sie können es in unserem Online-Shop bestellen: